WISSENSDATENBANK
Wärme-Hamster mit Wärmepumpe und Solarthermie
Fragen zu Wärmespeicher und dessen möglichen Ausbaustufen
Was sind Wärmespeicher?
Wärmespeicher sind Einrichtungen zur Speicherung von thermischer Energie. „Heiße Steine“ sind seit Jahrtausenden eine der einfachsten Formen.Warum speichern?
Vorrat schaffen („hamstern“)
Zeiten überbrücken (Angebot/Bedarf)
Wie geht das?
Am einfachsten mit Wasser in einem gut isolierten Behälter. Wasser hat eine gute Wärmespeicherkapazität, ist umweltfreundlich und überall preiswert verfügbar. Das Speicherwasser wird durch eine Energiequelle erwärmt, wenn Energie günstig verfügbar ist, erwärmt aufbewahrt und dann abgerufen, wenn es Heizung oder Dusche benötigen.Je nach Anwendung und Ausstattung spricht man vom:
- Trinkwarmwasserspeicher (bevorratet erwärmtes Trinkwasser)
- Hygienespeicher = Trinkwarmwasserbereiter im „Durchlauferhitzerbetrieb“
- Pufferspeicher als einfachste Form der Heizungsunterstützung
- Kombispeicher, der die Wärmeenergie sowohl für die Heizung „puffert“ als auch für die gleichzeitige Trinkwassererwärmung
- Schichten-Kombispeicher (nutzen unterschiedliche Temperaturschichten des Wassers aufgrund unterschiedlicher Dichte und sind so besonders effizient)
Wie groß muss (sollte) ein Wärmespeicher sein?
In den meisten Fällen macht ein Kombispeicher mit integrierter Trinkwassererwärmung Sinn. Die Empfehlung der HeizungsBranche inkl. Fördergeldgebern orientiert sich am Minimum des erforderlichen Speichervolumens.Hauptargumente für dieses Minimum sind:
- Anschaffungskosten (kleine Stahlspeicher sind Massenware mit hoher Herstellerrendite)
- Einbringbedingungen (schmale Türen, enge Treppen) und
- Der Platzbedarf.
Platzbedarf ist das einzig akzeptable Argument für die kleinen Wärmespeicher. Und selbst dann, wenn im Haus kein Platz ist, bleiben Garage, Carport und weitere clevere Ideen. Für das Problem der Einbringung gibt es den Wärme-Hamster, der in Einzelteilen geliefert erst am Aufstellort montiert wird.
So passt z. B. auch ein 5.000-l-Speicher durch eine 50cm breite Tür! --- Geht nicht –gibt’s nicht! ---
Der Nutzen eines größeren Wärmespeichers durch deutlich größere Einsparungen im Betrieb über Jahrzehnte, die höhere Lebensdauer der Wärmepumpe und die Chance, künftig weitere Energieerzeuger einzubinden, gleicht den höheren Anschaffungspreis eines kleinen Wämespeichers in kürzester Zeit aus, clevere Ideen aus unserer Wissensdeatenbank..
Wenn die Stromindustrie im großen Stil von Wind und Sonne lebt, wird es Situationen mit gleichzeitig viel Wind und Sonne und dem Billig-Angebot von Strom an den Verbraucher geben. Wohl dem, der dann seinen großen Wärmespeicher günstig laden kann!
Die Wärmepumpe
…arbeitet quasi nach dem Funktionsprinzip eines Kühlschranks mit dem Unterschied, dass die Abwärme beim Kühlschrank die Nutzenergie bei der Wärmepumpe ist.Die Wärmepumpe ist (bis auf Ausnahmen) eine Stromheizung. Aus einem Teil elektrischer und mehreren Teilen Energie aus der Luft, dem Grundwasser oder der Erdwärme-Tiefenbohrung entsteht somit Nutzwärme mit einer Leistungszahl von bis zu 5. Entscheidend dabei ist die sogenannte Jahresarbeitszahl: also die Leistungszahl-Bilanz als Durchschnittswert über ein ganzes Kalenderjahr, denn die Leistungszahl sinkt bei niedrigen Außentemperaturen und dem damit verbundenen höheren Wärmebedarf. Die Wärmepumpe kann Temperaturen bis 45°C sehr wirtschaftlich erzeugen. Für höhere Temperaturen wird meist ein E-Heizstab zugeschaltet. Der kann nur aus 1 Teil Strom 1 knappes Teil Wärme erzeugen. Das geht in Summe dann deutlich zu Lasten der Jahresarbeitszahl der Anlage.
Bedeutet:
- Für Flächenheizungen / Vorlauftemperatur > 45°C) bestens geeignet.
- Bei Heizkörpern genau untersuchen, wie die Vorlauftemperatur gesenkt werden kann.
Solar-Anlage
Es gibt zwei völlig unterschiedliche Solar- also Sonnen-Nutzungstechnologien:1. Solarthermie:
Solar-Kollektoren fangen die Sonnenenergie ein und erwärmen sofort Wasser zum Heizen und Duschen (Solarthermie). Auf einem Quadratmeter Fläche können Leistungen bis 800 W und Temperaturen bis 100°C und mehr geerntet werden. Es gibt Flach- und die besonders leistungsstarken Vakuum-Röhrenkollektoren.Vorteile:
- Hohe Leistung auf geringer Kollektorfläche
- Hohe Temperaturen
- Hoher Wirkungsgrad
- Hoher Nutzungsgrad
- Einfache Speicherung
- Echte Unabhängigkeit
2. Photovoltaik PV:
Solarzellen (-module) fangen die Sonnenenergie ein und wandeln sie in Gleichstrom um. Der Wechselrichter macht daraus nutzbaren Wechselstrom. Gute Solarmodule erzielen bis zu 220 W je Quadratmeter. Das heißt, ich benötige nahezu 4x so viel Fläche für die gleiche Leistunge mit PV-Modulen im Vergleich zu Solarthermiekollektoren.- Strom vielseitig verwertbar
- Leistung schon bei diffusem Licht
- Einfache Leitungsführung (Kabel)
- Einfache Ertragsrechnung
- Strom ist „modern“
- (eingeschränkte) Unabhängigkeit bei Eigennutzung
Solarthermie oder PV – was ist das Richtige für mich?
Solarthermie:
- bei hohem Wärmeenergiebedarf
- bei hohem Warmwasserbedarf
- bei geringer verfügbarer „Dachfläche“
- bei „Sonnenhaus“-Konzept (solare Deckung für Wärme bis…95%)
Photovoltaik PV:
- bei reinem Stromkonzept
- bei geringem Wärmebedarf
- bei ausreichend verfügbarer „Dachfläche“
Für beide gilt:
- Keine Pauschalantwort: Kann ST, PV oder beides das Richtige sein
- Entscheidend ist UNABHÄNGIGKEIT (und auch „Ich will!“)
- Längerfristig denken + schlüssiges Gesamtkonzept
- Wer nur „schnelle Amortisation“ rechnet, tut besser nix.
- Analyse ➤Konzept ➤Entscheiden
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